Wie werden die Prämien der Kfz-Teilkasko ermittelt?

Ermitteln von VersicherungspraemienWie hoch der Betrag für die Kfz-Teilkasko letztendlich ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Bevor ein Interessent die Versicherung abschließen kann, müssen diese genau begutachtet werden. Besonders ausschlaggebend für den Betrag sind die Regional- und Typklasse. Die Typklasse wird von der Versicherung selbst festgelegt. Abhängig von der Häufigkeit der Unfälle des zu versichernden Autos, wird der Wagen in unterschiedliche Klassen aufgeteilt. Bei Fahrzeugen, die sehr häufig gestohlen werden, müssen Versicherte mit größeren Kosten rechnen, als wenn sie über ein Auto verfügen, dass durch eine sehr geringe Schadensanzahl auffällt.

So gesehen kann man sagen, dass "bessere" und "schlechtere" Klassen existieren. Stehen Interessenten vor einem Neukauf, kann es sich lohnen, sich zuvor über die Kriterien zu informieren und gegebenenfalls ein Modell auszuwählen, welches seltener in Unfälle oder ähnliche Situationen verwickelt ist. Neben der Typklasse ist auch die Regionalklasse des Wagens besonders wichtig. Vereinfacht gesagt handelt es sich hierbei um den Ort, an dem das Fahrzeug angemeldet und zugelassen ist. Grundlage dieser Klassifizierung ist die Tatsache, dass in manchen Orten mehr Schäden gemeldet werden als in anderen. Dementsprechend erhöht sich für die Versicherung das Risiko eines Schadens. Dieses müssen Versicherte durch einen größeren Beitrag relativieren. Ausschlaggebend für die Regionalklasse ist es zum Beispiel auch, ob du in der Stadt oder auf dem Land wohnst* (siehe Abschnitt: Prämienhöhe nach Regionen).

 

Weiche Faktoren bestimmen die Prämienhöhe

Neben den beiden genannten Klassen existieren jedoch noch weitere Faktoren, welche die Kosten letztendlich bestimmen. Bei diesen handelt es sich um so genannte "weiche Faktoren", die Versicherungsspezifisch sind. Sie können sich um Verlauf des Vertrags verändern, wodurch die Notwendigkeit besteht, solche Veränderungen der Versicherung mitzuteilen. Sind die Bedingungen nicht mehr die gleichen wie bei Abschluss der Versicherung, so kann sich auch der zu zahlenden Beitrag steigern oder reduzieren.

Zu den weichen Faktoren gehört zum Beispiel auch der Fahrer selbst. Dabei wird zum einen auf das Alter des Interessenten geachtet, zum anderen auf die vorliegende Erfahrung im Umgang mit Autos. Wurde der Führerschein erst vor kurzem absolviert, muss mit einem höheren Beitrag gerechnet werden, als wenn Sie bereits seit 30 Jahren Auto fahren. Zudem achten Versicherungen auf die Kilometeranzahl, die jährlich mit dem Fahrzeug zurückgelegt werden.

 

Weitere Faktoren fallen mit in Gewicht!

Rabatte - PrämienEin weiterer Faktor, der auf den Betrag Einfluss nimmt, ist der Standort des Autos. Durch diesen ermittelt das Unternehmen teilweise die Wahrscheinlichkeit eines Schadenfalls. Dabei steht insbesondere die nächtliche Bleibe im Mittelpunkt. Es wird unterschieden zwischen öffentlichen Stellplätzen, privaten Stellplätzen, überdachten Stellplätzen, abgeschlossenen oder zugänglichen Stellplätzen. Je sicherer die Umgebung ist, desto günstiger der Betrag. Dieser kann sich auch noch durch die Werkstattbindung reduzieren.

Eine Werkstattbindung bedeutet, dass Versicherte im Schadensfall ihr Auto in einer Werkstatt reparieren lassen, welche mit der jeweiligen Versicherung zusammenarbeitet. Während Versicherte an die Partnerwerkstatt gebunden sind, reduziert sich der jährliche Versicherungsbeitrag. Verstoßen Versicherte gegen diesen Vorsatz, übernimmt die Versicherung in den meisten Fällen nur ungefähr 85 Prozent der anfallenden Kosten. Es ist jedoch auch möglich, dass die Versicherung bei einem solchen Vorfall eine größere Selbstbeteiligung fordert. Generell beeinflusst die Werkstattbindung aber den Versicherungsbeitrag. Dies bedeutet hingegen nicht, dass jedes Unternehmen über eine Partnerwerkstatt verfügt. Bei Interesse an einer solchen Vergünstigung, solltest du dich dementsprechend genau über die Anbieter informieren.

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Auch Selbstbeteiligung senkt die Beitragskosten!

Selbstbeteiligung - RechenbeispieleBei einer Kfz-Teilkasko kann der Versicherte sich für einen Selbstbeteiligung im Schadensfall entscheiden. Je höher diese ausfällt, desto niedriger ist auch die Versicherungprämie. Generell macht es Sinn, sich mit einem nicht kleinen Betrag zu beteiligen, wenn das Konto genügend gedeckt ist. Dies gilt insbesondere für Autos, die eine hohe Klassifizierung aufweisen. Wurde der Wagen hingegen in der Typklasse sehr niedrig eingestuft, lohnt sich eine hohe Beteiligung finanziell meistens nicht.

Ein großer Teil der Versicherten wählt eine Selbstbeteiligung von 150 Euro. Diese senkt einerseits den Versicherungsbeitrag und treibt andererseits im Schadensfall niemanden in den finanziellen Ruin.

Mehr darüber erfahren: >> Selbstbeteiligung

 

Schadenfreiheitsrabatt - Ein nützliches einmaliges Plus!

Nicht gültig ist bei einer Kfz-Teilkasko hingegen die Schadensfreiheit. Bei dieser handelt es sich um eine Klassifizierung der Zeit, die du unfallfrei gefahren bist. Je länger der Zustand anhält, desto niedriger sind deine Kosten. Geräts du dennoch in eine solche Situation, kannst du zurückgestuft werden und musst dementsprechend mehr zahlen. Dieses Verfahren wird beispielsweise bei der Haftpflichtversicherung angewendet. Bei einer Teilkaskoversicherung hingegen ist es zum einen uninteressant, wann dein letzter Unfall stattgefunden hat und zum anderen verlierst du deine Klassifizierung nicht, sobald du in einem Unfall verwickelt wirst.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass insbesondere fünf Faktoren für den endgültigen jährlich anfallenden Betrag verantwortlich sind: Typ- und Regionklasse, Erfahrung und Alter des Fahrers, die Höhe der Selbstbeteiligung und der Standort des Wagens. Einige der Variablen sind veränderbar und müssen gemeldet werden sobald sich die Umstände, unter denen die Versicherung abgeschlossen wurden, gewandelt haben.

 

Prämienhöhe nach Regionen

Die Prämienhöhe wird regional bestimmt, hierbei spielen wichtige Faktoren eine Rolle. Eine Region in der zum Beispiel häufig Autos aufgebrochen oder gestohlen werden, müssen höhere Pramien gezahlt werden, genauso wie in einer dichtbesiedelten Region, wo häufig Unfälle passieren. Dies spiegelt eine sogenannte Regionalstatik wider und wird als Grundlage, neben vielen anderen Tarif-Merkmalen zur Berechnung der Beitragshöhe verwendet.

 

Die zehn teuersten Regionen für Kfz-Teilkaskoversicherungsnehmer!

  1.   Ostallgäu (Bayern)
  2.   Rottal/Inn (Bayern)
  3.   Garmisch-Partenkirchen (Bayern)
  4.   Dingolfing-Landau (Bayern)
  5.   Landshut/Land (Bayern)
  6.   Passau/Land (Bayern)
  7.   Freyung-Grafenau (Bayern)
  8.   Stendal (Sachsen-Anhalt)
  9.   Altmarkkreis Salzwedel (Sachsen-Anhalt)
  10. Altötting (Bayern)

 

Die zehn günstigsten Regionen!

  1.   Münster / Westfalen (NRW)
  2.   Herford (NRW)
  3.   Bielefeld (NRW)
  4.   Erlangen (Bayern)
  5.   Gütersloh (NRW)
  6.   Würzburg (Bayern)
  7.   Bamberg (Bayern)
  8.   Göttingen (Niedersachsen)
  9.   Schaumburg (Niedersachsen)
  10. Hameln-Pyrmont (Niedersachsen)

 

Siehe auch:
>> Regionalstatistik

 

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